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Bezirk Utfort

Die Familie Liebrecht machte es möglich, dass in Utfort eine Kirche gebaut wurde.

Geschichte der (ehemaligen) Ev. Kirchengemeinde Utfort

Über die Deutung des Namens „Uotfort“, der im 9. Jahrhundert in einem Werdener Heberegister vorkommt, gehen die Meinungen auseinander. Es könnte von „alte Furt“ abgeleitet sein. Bedeutsam ist, dass Utfort schon vor mehr als 1000 Jahren, wenn auch nur wenig, bewohnt war.
Die Ortschaften Utfort, Bornheim, Eick und Meerbeck, die das Gebiet der alten Gemeinde bildeten, hatten um 1900 zusammen etwa 900 Einwohner. Durch die Zeche Rheinpreußen (Inbetriebnahme von Schacht V) kamen Bergleute in die Gemeinde, die sich hauptsächlich in Meerbeck ansiedelten. Die Einwohnerzahl stieg bis 1910 auf 2500, bis 1950 auf 5000.

Um die steigende Anzahl von Menschen besser seelsorgerisch zu betreuen, wurde am 1. Oktober 1905 ein Hilfsprediger (Heinrich Kolfhaus, ab 1.11.1906 Richard Gaul)) für diesen Bezirk eingestellt; am 1. Oktober 1908 wird Utfort 4. Moerser Pfarrstelle und Richard Gaul erster Utforter Pfarrer (bis 30.9.1939).

Familie Liebrecht auf Haus Tervoort stiftete das Grundstück und die Kirche, die am 21. Februar 1906 in einem feierlichen Festakt und Gottesdienst zur Benutzung übergeben wurde. Es handelt sich um einen neugotischen Saalbau aus Backstein. Im Innenraum verläuft entlang der Längsseite und der Westwand eine hölzerne, von Pfeilern getragene Empore mit neugotischer Verzierung. Mit der Errichtung einer eigenen Pfarrstelle wurden auch Pfarrhaus und Konfirmandensaal gebaut (1908).

Am 1 Juli 1927 trennte sich Utfort von der Kirchengemeinde Moers und wurde selbständig. 1933/34 erhielt die Kirche einen Turm, dessen Baumaterial von der Zeche Rheinpreußen gestiftet wurde. Kirche und Pfarrhaus wurden am 27. August 1944 durch Fliegerbomben stark beschädigt, nach dem Krieg aber wiederhergestellt. Die 1942 beschlagnahmten Kirchenglocken kehrten 1949 zurück. Erst seit 1972 werden die drei Glocken im Turm elektrisch geläutet. Mit Schreiben vom 12.2.1986 teilt der Landschaftsverband Rheinland mit, dass die Kirche unter Denkmalschutz gestellt wird. In dem Schreiben heißt es u.a. „Die ev. Kirche in Utfort ist bedeutend für die Geschichte des Menschen und für Moers. An ihrer Erhaltung bestehen aus wissenschaftlichen, hier orts- und architekturgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse“.
Am 1. Oktober 1952 trennte sich der Gemeindeteil Meerbeck von Utfort und wurde selbständig, der Gemeindeteil Eick folgte am 1.1.1964 in die Selbständigkeit.

Evangelische Kirche Utfort vor 1920

Seit dem 1. Januar 2020 bilden die ehemaligen Kirchengemeinden Eick, Meerbeck, Repelen und Utfort die Ev. Kirchengemeinde Rheinkamp.
Das Leitungsorgan der Kirchengemeinde ist das Presbyterium. In der Kirchengemeinde Utfort galt das Kooptionsverfahren, d.h. das Presbyterium sah sich bei Wahlen nach geeigneten Kandidaten um. Am 25.9.1994 wurden erstmals die Presbyter/innen von der Gemeinde gewählt. Am 31.10.1994 wurden Ruth Drews, Wolfgang Hempkens, Marlies Henn, Karin Kempken, Hans A. Kirsten, Sabine Meetschen, Eva Oesten, Peter Stichel und Irmgard ter Balk-Rohr von Superintendent i.R. Kurt Bergerhof in ihr Amt eingeführt.

Am 15. Oktober 1994 wurde im Beisein von Superintendent Nikolaus Schneider der Utforter Kindergarten eingeweiht. Der bisherige Konfirmandensaal wurde in kurzer Bauzeit kindgerecht umgestaltet und Sanitärzellen eingerichtet. Der Kindergarten diente als Provisorium für die Zeit bis die Fröbelschule an der Marktstraße in einen Kindergarten umgebaut war. Wegen der befürchteten Kosten für den Betrieb eines Kindergartens lehnte das Presbyterium die Trägerschaft für den neuen Kindergarten ab.

Die Gemeindegliederzahlen sind rückläufig. Hatte die Kirchengemeinde Utfort am 31.12.1965 4.200 Gemeindeglieder, waren es zum 31.12.1999 2.584 und zum 31.12.2019 1.960.

Pfarrer/innen in Utfort

  • 1905 – 1906: Heinrich Kolfhaus
  • 1906 – 1939: Richard Hermann Gaul
  • 1939 – 1940: Friedrich Kaiser
  • 1940 – 1941: Friedrich Walter Karl Faulenbach
  • 1941 – 1943: Heinz Geldermann
  • 1945 – 1975: Dr. Karl Koch
  • 1976 – 1983: Hermann Löh
  • 1983 – 1985: Jörg Götte
  • 1986 – 1992: Roland Reuter
  • 1992 – 1995: Friedrich Habermehl
  • 1995 – 1996: Hermann Blumenstengel
  • 1996 – 2019: Ulrike Krakow (bis 2018) und Uwe Krakow    
  • 01.02.2019: Barbara Weyand

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