Geschichte
Wann die erste Kirche an diesem Ort gestanden hat, verliert sich im Dunkel der Vergangenheit. Es gibt aber ein Dokument, das darauf schließen lässt, dass diese Kirche heute zu Recht als eine der ältesten Kirchen des römischen Reiches genannt werden kann.
So erzählt die Überlieferung von einem büßenden Pilger aus Rom, der im Jahre 1698 die sieben ältesten Kirchen des Römischen Reiches besuchen sollte und in Repelen ein Verzeichnis vorzeigte, in dem diese Kirche ausdrücklich genannt wurde.
Der Name Repelen ist aus „Rapil ara hesi “ entstanden und kommt erstmals in einem lateinischen Heberegister der Abtei Werden aus dem 9. Jahrhundert vor. Die Bezeichnung ist keltischen Ursprungs und bedeutet „Altar des Hesus“, der der Kriegsgott der Kelten war. Repelen wäre also zu alten Zeiten eine keltische Opferstätte gewesen. Im Jahre 1788 fand man beim Abbruch eines Seitenraumes des Kirchturms verschiedene Gegenstände eingemauert, die aller Wahrscheinlichkeit nach heidnisch – römischen Ursprungs waren. Im Jahre 1956 fand man bei Sicherungsarbeiten wegen Bergschäden einen Baumsarg, der ein Alter von 1000 und mehr Jahren hatte.
Die Entstehung der Repelener Kirche verlegt man in das 7. Jahrhundert. In alten Zeiten gehörte die Kirche in Repelen dem Kloster Echternach, später gehörte sie zu Köln. Es wird angenommen, dass Willibrord, ( 686 – 754 ) der Abt des Klosters Echternach war, die Kirche geweiht hat. 1176 wird sie vom Kölner Erzbischof der Kellnerei des Stiftes Xanten vermacht. Eine alte Urkunde aus dem Jahre 855 beweist, dass der zu „Reple“ reich begüterte und hochgestellte Edelmann Hattho dem Kloster Echternach eine „villa“, Herrenhof nebst allem Zubehör: Wiesen, Wäldern, Gewässer, Mühlen usw., sowie 42 Hörigen und eine von Willibrord selbst geweihte Kirche schenkt. Dem Kloster Echternach wurde dieser Besitz in späteren Jahrhunderten von verschiedenen Päpsten wieder bestätigt. Willibrord weihte sie auf den Namen des Heiligen Martin.Wahrscheinlich war die Kirche entsprechend dem geringen Umfang des Ortes ein kleines bescheidenes Gebäude, möglicherweise eine zum Hof gehörende Kapelle; doch kann angenommen werden, dass sie aus Stein errichtet wurde, da sie mehr als 150 Jahre nach ihrer Stiftung anscheinend noch in ihrem alten Zustand sich befand und offenbar noch länger fortbestanden hat.
In diesem Zusammenhang gewinnt der sonderbare Fund in der Kirche am 22. Januar 1788 besonderes Interesse. Unter einem Seitengebäude des Turmes entdeckte man in einer gemauerten Röhre einen aus hartem Bruchstein grob gehauenen Tierkopf, der beweist, dass hier eine heidnische Opferstätte war.